Mathias Blühdorn, neuer Geschäftsführer im Kulturzentrum Trudering

Mathias Blühdorn, neuer Geschäftsführer im Kulturzentrum Trudering

Mathias Blühdorn Geschäftsführer
Mathias Blühdorn Geschäftsführer des Kulturzentrums Trudering

Wenn einer seine neue Aufgabe schon mit Vorschlusslorbeeren beginnt, kann es ja nur gut weitergehen. Mathias Blühdorn, seit 1. März Geschäftsführer des Kulturzentrums Trudering, startete beim traditionellen großen Faschingsball und bekam schon von der Narhalla-Prinzessin einen Orden überreicht, ehe er überhaupt seinen Schreibtisch beziehen konnte. Dabei stellte sich schon mal eine wichtige Tatsache heraus: Der Neue hat Humor. Was für den siebenköpfigen Vorstand des Trägervereins um den Vorsitzenden Dr. Ingo Mittermaier natürlich noch viel wichtiger war: Der Neue hat eine Menge einschlägige Berufserfahrung und Talente und – Bonus – er ist seit 2013 Truderinger.

Der 51-jährige Mathias Blühdorn folgt auf die Geschäftsführerin Isabella Hernadi, die das Haus an der Wasserburger Landstraße nach rund drei Jahren verlässt, weil sie kurz vor dem Ruhestand bereits kürzertreten will. Den Staffelstab gab sie weiter bei der Jubiläumsveranstaltung des Kulturzentrums am 21. März: Das Haus feierte mit viel Pomp sein 20jähriges Bestehen. In dieser ganz besonderen Phase der Einrichtung die Leitung zu übernehmen, hat natürlich einen speziellen Reiz: Man lernt gleich die ganze Geschichte und alle wichtigen Leute auf einmal kennen. Dazu gehören vor allem das bewährte Team des Kulturzentrums und all die Ehrenamtlichen, ohne die die Kulturarbeit nicht denkbar wäre.

Blühdorn studierte in Hannover Medienmanagement, angewandte Kommunikationsforschung und Psychologie. Beruflich zeigte er viele Jahre beim Konzern Sony Music viel Engagement in der Musikvermarktung, trug dabei große organisatorische Verantwortung für Mitarbeiter und Budget. In den vergangenen vier Jahren war er selbständig als Berater in diesem Sektor. Privat war Blühdorn stets sehr breit kulturell interessiert und in früheren Jahren auch aktiv, unter anderem im Theaterspiel und in Bands in Hannover und Berlin, den Stationen seines Lebens. Zudem ist er Autor von Stand-Up- und Comedy-Texten. Blühdorn – Vater einer 16jährigen Tochter und eines 13jährigen Sohnes, die er gerne begleitet beim „Großwerden“ – spielt in der Freizeit Tennis, geht Inlineskaten oder Snowboarden, hat aber auch Interesse an Philosophie.

Sein Lebensmotto passt zu Trudering: „Leben und leben lassen. Viele Wege führen nach Rom oder zum Glück.“ Im Kulturzentrum will er das Rad nicht komplett neu erfinden, denn es lief ja auch unter all seinen Vorgängerinnen und Vorgängern in den vergangenen zwei Jahrzehnten alles sehr zufriedenstellend: „Ich möchte, dass neue Türen aufgehen – ohne dass sich bisherige Türen schließen. Evolution, keine Revolution.“ Allen Freundes des Hauses verspricht er, dass sie sich weiter hier zuhause fühlen können. Ergänzende Angebote will er machen für die, die sich bisher noch nicht so eindeutig angesprochen sahen. Das Kulturzentrum sei für ihn Ort für kulturellen Austausch und Bereicherung, Inspirationsquelle, Treffpunkt, Schutzraum für Gedanken- und Meinungsfreiheit, aber auch eine Plattform, um etwas zu erleben oder sogar selbst auszuprobieren, und – nicht zuletzt: „Entspannungsbecken für den Stress des Alltags“.

Blühdorn freut sich auf die spannende Mischung von einerseits Vielfalt und andererseits der Notwendigkeit, dass alle an einem Strang ziehen, um den Laden am Laufen zu halten. „Kultur ist keine Mathematik“, sagt er: Fast alles sei erst mal eine Geschmacks- und Meinungsfrage: „Wenn aus diesem wilden Garten am Ende dank einer großen Teamanstrengung eine neue charaktervolle Blume entsteht, ist das Belohnung und auch Motivation fürs nächste Projekt.“ Einbringen könne er dabei einen explorativen Forschergeist, einen gewissen Hang zu verspielter Kreativität, gleichwohl aber auch Umsicht und Verantwortungsbewusstsein. Dass er hier die Zukunft mitgestalten könne, empfinde er als Ehre, sagt der Neue.

Man darf gespannt sein, welche neue Formen und Ausblicke er zu bieten hat. Einen Jodelkurs allerdings könne er nicht versprechen, hat er bei der Ordensübergabe bei Faschingsball humorvoll angefügt. Ernst gemeinte Bausteine zukünftiger Programmplanung sind ein Vereins- oder Mitmachtag, Auftrittsmöglichkeiten für Jugendbands und neue Workshop- und Eventformate, die noch entwickelt werden.