Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Vereins Bürgerzentrum Trudering mit Neuwahlen fand am 2. Juli bei hochsommerlichen Temperaturen statt.
Das Kulturzentrum Trudering verfügt über ein gut funktionierendes, professionelles Büroteam unter dem neuen Geschäftsführer Mathias Blühdorn, der sich bereits bestens eingearbeitet hat. Was viele Besucher jedoch nicht wissen: Im Hintergrund arbeitet ehrenamtlich der Vorstand des Vereins Bürgerzentrum Trudering e.V. – des Vereins, der einst für das Zentrum jahrelang unermüdlich die Spendentrommel gerührt hat und mit diesem Grundstock die Stadt letztlich zum Bau des Hauses bewegen konnte. Vor genau 20 Jahren wurde es eingeweiht.
Der Trägerverein ist aufgrund dieser Historie zuständig für die Immobilie, es ist das einzige städtische Kulturhaus, dessen Eigentümer offiziell der Trägerverein ist. Er ist aber auch zuständig fürs Personal und die Finanzen. Daher ist es sehr wichtig, dass dessen Vorstand gut arbeitet. Die Sitzungen finden mindestens einmal im Monat statt und dauern in der Regel lang.
Nun wurde turnusgemäß im Verein neu gewählt – und das Ergebnis zeigt eine für die Truderinger Kulturszene erfreuliche Kontinuität. Sechs der sieben Vorstandmitglieder wurden teils einstimmig, teils mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt.
Erster Vorsitzender bleibt der frühere SPD-Stadtrat Ingo Mittermaier, der den Posten bereits seit 20 Jahren inne hat und daher bei der Jubiläumsfeier im März mit der goldenen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet worden war. Seine beiden Stellvertreter bleiben Heike Rieger und Gerhard Fuchs. Erich Spensberger und seine Stellvertreterin Ingrid Bals fungieren weiterhin als Schatzmeister. Neu im Vorstand als Protokollführerin ist die frühere Revisorin Gerti Seide, die bisherige Schriftführerin Renate Winkler-Schlang hatte nicht mehr kandidiert. Stellvertretender Schriftführer bleibt Karl-Heinz Borsian.

Zu Revisoren bestimmte der Verein wieder Josef Howacker und neu dazu die frühere ehrenamtliche Buchhalterin Gerti Ziegltrum.
Auch der siebenköpfige Beirat wurde neu zusammengesetzt. Ihm gehören neben den beiden früheren Vorstandsmitgliedern Erich Ziegltrum und Renate Winkler-Schlang die örtlichen Politiker Sebastian Schall, Stefan Ziegler, Georg Kronawitter und Maren Salzmann-Brünjes und außerdem die Truderinger Künstlerin Anja Flieda Fritzsche an. Diese hatte unter anderem die bunten Banner gestaltet, die am und im Haus aufs 20-jährige Jubiläum hinweisen.
Ingo Mittermaier erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht unter anderem an die vielen schönen Jubiläumsveranstaltungen im März. Er wies eigens darauf hin, dass in diesen bunten Reigen auch noch das Projekt Bürgerbühne gehört – ein auf Trudering zugeschnittenes Laientheaterprojekt mit dem Titel „Der verkaufte Großvater“, dessen kreative Arbeit das Publikum in vier Vorstellungen im Oktober genießen kann.
Ein wenig sorgenvoll blickte Schatzmeister Spensberger in die Zukunft. Das in die Jahre gekommene Haus braucht zunehmend Instandhaltung, zudem gibt es immer mehr Sicherheitsvorschriften, deren Umsetzung Geld kostet. Das Kulturreferat der Stadt sieht diesen Mehrbedarf, kann jedoch angesichts der Haushaltslage den Zuschuss nicht ausweiten. Die Finanzen sind daher auf Kante genäht – und das, obwohl das Truderinger Kulturzentrum unter allen solchen Häusern dasjenige ist, das den mit Abstand größten Teil seiner Ausgaben durch Vermietung selbst erwirtschaftet – denn die Truderinger wissen es auch zu schätzen, dass man hier Räume mieten kann. So stehen denn sparsame Jahre ins Haus – es sei denn, die Truderinger besinnen sich wieder mehr auf ihre tugendreiche Vergangenheit als Meister des Spendensammelns, hatten sie doch damals das Haus in Eigeninitiative mit allem Nötigen ausgestattet, von den Stühlen über den Flügel bis zur attraktiven Außenbeleuchtung.