Es war eine hohe Ehre und ein anregendes Treffen: Münchens Kulturreferent Anton Biebl hatte Joseph Schrank, Gerti und Erich Ziegltrum ins Kulturreferat eingeladen. Der Grund waren ihre großen Verdienste ums Kulturzentrum Trudering, der Anlass war das altersbedingte Ausscheiden der drei aus dem Trägerverein des
Hauses, dem sie jahre-, ja jahrzehntelang angehört hatten. Die Mitglieder des Vereins Bürgerzentrum Trudering, die Vorstandskollegen und die Belegschaft des Hauses hatten die drei „Alten“, wie sie sich selbst durchaus selbstbewusst nennen, bereits im Juli gebührend verabschiedet. Wichtige Termine hatten Biebl damals gehindert, dabei zu sein. Daher bat er die Ausgeschiedenen zu einer kleinen Abschiedsfeier in sein Büro. Mit dabei waren auch Erika Kerner, Leiterin der Abteilung, die unter anderem für Stadtteilkulturzentren zuständig ist, und deren Mitarbeiterin Carmen Theil, die für die ehrenamtlichen Aktiven aus Trudering in vielen Belangen erste Ansprechpartnerin auf Seiten der Stadt war und ist. Die beiden hatten aus der nun bald 20jährigen Geschichte des bordeauxroten Kubus an der Wasserburger Landstraße 32 zahlreiche alte Pläne, Verträge, Dokumente und Programme mitgebracht. So konnte die Runde mit Biebl, der selbst in Trudering daheim ist, gemeinsam in Erinnerungen schwelgen und auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken, die letztlich auch dem beispiellosen Engagement des Ehepaars Ziegltrum und von Joseph Schrank zu verdanken ist. Schließlich ist das Kulturzentrum Trudering das einzige Stadtteilkulturzentrum Münchens, das im Eigentum des Trägervereins ist: Die Truderinger hatten es sich einst erkämpft und mit unermüdlichem Spendensammeln einen wesentlichen Beitrag zu seinem Bau geleistet. Die nun Geehrten waren von Anfang an dabei.
Auch die liebevoll ausgewählten Abschiedsgeschenke aus dem Kulturreferat hatten mit dem Truderinger Kulturzentrum zu tun: Carmen Theil hatte Kekse mit dem Logo der Bushaltestelle „Kulturzentrum Trudering“ gestaltet, denn es war vor allem Gerti Ziegltrum gewesen, die um diesen Haltepunkt gekämpft hatte und als damaliges Mitglied im Bezirksausschuss auch für die unmissverständliche Benennung hatte sorgen dürfen. Ferner erhielten die drei Truderinger je ein Aquarell des Hauses, angefertigt vom Künstler Tilo Schneider. Ein Erinnerungsfoto von dem besonderen Nachmittag werden die drei nun sicherlich in die Fotoalben kleben, die sie zum Abschied vom Verein bekommen haben. „Wir haben uns sehr geehrt gefühlt und herzlich bedankt“, erklärt stellvertretend Erich Ziegltrum.